Grundsätzlich liebe ich ja Hähnchenschenkel! Das Fleisch ist einfach weitaus saftiger als z.B. die Hähnchenbrust. Wenn da nicht diese Knochen wären. Also was ist da naheliegender als das Fleisch vor dem Grillen vom Knochen zu lösen! Das kann doch nicht so schwer sein, dachte ich mir und hab es ausprobiert!
Zutaten:
Hähnchenschenkel
Ankerkraut Texas Chicken Rub
Sweet Baby Rays Wing Glaze
Black BBQ scharf und rauchig
Zubereitung:
Beginnen wir mit der Vorbereitung der Hähnchenschenkel. Ich werde Schritt für Schritt erklären wie man das Fleisch vom Knochen löst und habe versucht das mit möglichst anschaulichen Bildern verständlich zu machen. Das man für solche Arbeiten ein gutes und vor allem scharfes Messer haben sollte ist, denke ich, selbstverständlich. Und für filigrane Arbeiten sollte das Messer nicht zu groß sein.
Zunächst schneidet man am unteren Ende des Hähnchenschenkels einmal rundum bis auf den Knochen. Alle Sehnen müssen dabei mit durchtrennt werden. Es bleibt ausschließlich der Knochen über. Das sieht dann so aus:
Nun beginnt man auf der Rückseite mit einem Schnitt bis auf den Knochen. Dann schneidet man in kleinen Schritten um den Knochen herum. Immer weiter tastet man sich vor bis der Knochen frei liegt.
Je näher man am Knochen vorbei schneidet desto weniger Verlust hat man dabei. Es gilt das alte Sprichwort: “Übung macht den Meister!” Hier bin ich mittlerweile fast am Ende angekommen:
So, dieser Schritt wäre geschafft. Fleisch und Haut sind vom Knochen getrennt. Das Ganze sieht jetzt so aus!
Der nächste Schritt ist die Haut vom Fleisch zu entfernen. Das hat 2 Vorteile. Zum einen kann man so den Rub direkt auf das Fleisch auftragen. Dadurch zieht er besser ein! Zum anderen kann man die Innenseite der Haut von Fett befreien. Dadurch wird die Haut dünner, beim Grillen knuspriger und leicht zu durchbeißen. Bei BBQ Meisterschaften der KCBS (Kansas City BBQ Society) ist diese Technik nahezu unerlässlich um die Jury zu beeindrucken. Um die Haut zu entfernen fasst man sie mit etwas Küchenkrepp an einer Ecke und zieht sie in einem Stück vom Fleisch. Hört sich schwer an ist es aber nicht!
Jetzt beginnt man das Fett auszuschaben. Dabei darf die Haut keine Risse oder Löcher bekommen. Dazu sollte die Haut möglichst straff gehalten werden. Nicht unbedingt die schönste Aufgabe aber es lohnt sich. Auf dem unteren Bild kann man gut erkennen wie die Haut vom Fett befreit wird.
Den Fortschritt bzw. das Ergebnis kann man hier am unteren Teil der Haut ganz gut sehen. Die Haut wird immer dünner. Man kann sogar durch die Haut schon das Brett sehen.
Jetzt widmen wir uns wieder dem ausgelösten Fleisch. Dieses wird mit Ankerkraut Texas Chicken von allen Seiten gerubbt. Dann formt man aus dem Fleisch ein Päckchen. Das sollte dann so aussehen:
Anschließend wird die Haut wieder um das Fleisch gelegt. Die Haut sollte dabei ein wenig auf Spannung sein. Wenn die Haut nicht halten will kann man sie auf der Rückseite auch mit einem Zahnstocher fest stecken.
Dann noch ein wenig Rub von außen auf die Haut. Nicht zu viel denn wir haben ja auch das Fleisch selber schon gerubbt.
So sollte es dann aussehen wenn die “Boneless Chicken Legs” fertig vorbereitet sind:
Jetzt geht es auf den Grill. Indirekt bei ca. 160 °C für ca. 40 Minuten.
Die letzten 20 Minuten wird das Hühnchen noch glasiert. Dazu habe ich für die eine Hälfte “Black BBQ Texas Style rauchig und scharf” und für die andere Hälfte “Sweet Bay Rays Wing Glaze” verwendet. Damit habe ich später eine scharfe und eine süße Variante.
Nach insgesamt 1 Stunde sieht das Ergebnis so aus. Die Haut ist schön kross geworden und hat eine wunderbare Farbe angenommen.
Zu guter Letzt noch ein Anschnittbild. Der Duft und vor allem der Geschmack sind einfach hervorragend. Viel saftiger als Hähnchenbrust und das ganz ohne Knochen. Ich muss zugeben, dass es schon etwas mehr Aufwand ist. Aber es ist jede Minute wert!
“Boneless Chicken Legs” sind auch eine tolle Variante wenn mal wieder Besuch da ist! Tolles Fleisch vom Hähnchenschenkel ohne schmutzige Finger!
Super Sache. Das habe ich ausprobiert und es kam super an. Das Fleisch war fein würzig und saftig und die Haut schön kross. Danke für diese tolle Idee!!!